Julius Otto Grimm
Die Online-Ausstellung ist Teil eines größeren Forschungs- und Lehrprojektes zu Julius Otto Grimm am Institut für Musikwissenschaft der Universität Münster. Das Projekt wird von PD Dr. Peter Schmitz und Anna Maria Plischka, M.A., M.A. geleitet. Nach Lehrveranstaltungen zum Grimm-Nachlass im Stadtarchiv Münster (WS 2019/20 und WS 2021/22) fanden im Frühjahr und Sommer 2022 u.a. ein studentischer Workshop sowie mehrere Grimm-Konzerte statt. Eine Edition der bisher unveröffentlichten Orchesterfassung von Grimms Scherzo op. 5 Nr. 2 ist durch Maximilian Greshake veröffentlicht worden. Die wichtigsten Ergebnisse des Projektes sind ausführlich in dem opulenten Sammelband Julius Otto Grimm - ein Komponist und Dirigent des Brahms-Kreises nachzulesen.
Die Online-Ausstellung ist Teil eines größeren Forschungs- und Lehrprojektes zu Julius Otto Grimm am Institut für Musikwissenschaft der Universität Münster. Das Projekt wird von PD Dr. Peter Schmitz und Anna Maria Plischka, M.A., M.A. geleitet. Nach Lehrveranstaltungen zum Grimm-Nachlass im Stadtarchiv Münster (WS 2019/20 und WS 2021/22) fanden im Frühjahr und Sommer 2022 u.a. ein studentischer Workshop sowie mehrere Grimm-Konzerte statt. Eine Edition der bisher unveröffentlichten Orchesterfassung von Grimms Scherzo op. 5 Nr. 2 ist durch Maximilian Greshake veröffentlicht worden. Die wichtigsten Ergebnisse des Projektes sind ausführlich in dem opulenten Sammelband Julius Otto Grimm - ein Komponist und Dirigent des Brahms-Kreises nachzulesen.
Die
digitale
Ausstellung möchte anhand von
Briefen,
Fotografien, Musikhandschriften, Konzertprogrammen und zahlreichen
weiteren Objekten das wechselvolle Leben des Komponisten und Dirigenten Julius
Otto Grimm (1827–1903) anschaulich
machen. In Grimm sei die „Gelehrten- und Künstlernatur in vollendeter Weise
vereinigt“ – so der Geiger Richard Barth
über seinen langjährigen Freund und Musikerkollegen. Im Unterschied zu Johannes
Brahms, mit dem Grimm seit dem Jahre
1853 ebenfalls eine enge Freundschaft verband, sei Grimms Name freilich „nicht
so sieghaft in die weite Welt gedrungen,
wie wäre das aber auch möglich gewesen bei einem Künstler, der sich in seinem
ganzen Leben stets in vornehmer
Bescheidenheit zurückgehalten und nie den Ehrgeiz gehabt hat, die Welt mit
seinem lauten Ruhme zu erfüllen.“
Aufgrund seiner vorbehaltlosen
Brahms-Verehrung titulierte ihn die Nachwelt gar scherzhaft als den
„Oberbrahmser“.
Grimm, der aus dem livländischen Pernau stammte und am Leipziger Konservatorium
ausgebildet wurde, war im Jahre 1860
Mitunterzeichner der „Erklärung gegen die Neudeutschen“.
Während
seiner
Zeit in Münster führte er
zahlreiche
Kompositionen von Brahms auf und widmete ihm seine Zweite Suite
in Canonform op.
16. Gleichwohl war Grimm, der von
seinen Freunden liebevoll „Ise“ genannt wurde, eine Musikerpersönlichkeit mit
durchaus eigenem Profil. Und so möchte die
digitale Schau einerseits die Eingebundenheit in ein namhaftes Künstlernetzwerk
(Clara Schumann, Julius Stockhausen,
Joseph und Amalie Joachim u. a.) aufzeigen und die damit einhergehende
musikästhetische Verortung und Identifikation
verdeutlichen. Anderseits soll aber auch seine ebenso unstrittige künstlerische
Individualität in den Fokus gerückt
werden. Die Exponate gewähren spannende Einblicke in ein Künstlerleben, das
neben familiären und beruflichen
Glücksmomenten auch schwere Schicksalsschläge bereithielt. In den ausgewählten
Schriftstücken kann virtuell „geblättert“
und gelesen werden. Und dies sei nachdrücklich empfohlen: Grimm war nämlich ein
Komponist, der ironisch und gewandt zu
schreiben verstand.
Münster, Oktober 2022
Ausstellungsräume
Impressum
Online-Ausstellung im Rahmen des Grimm-Forschungsprojekts am
Institut für
Musikwissenschaft der WWU Münster
Design & Programmierung:
Francesco Bruno
Projektleitung & Konzeption:
Anna Maria Plischka & Peter Schmitz
Texte: Peter Schmitz
Institut für Musikwissenschaft
WWU Münster
Philippistr. 2b
48149 Münster